| 08. Mai 2015
Posted in Häuser für Nepal

Zerstörte Häuser in Balthali

Ich begleite Raj bei der Besichtigung eines der betroffenen Dörfer außerhalb vom Kathmandu-Tal. Balthali liegt ca. 40 km südwestlich von Kathmandu und wir erreichen es nach 1,5 Stunden Autofahrt und 40 Minuten Fußmarsch. Etwa 20 Häuser sind vollständig zerstört, die Menschen haben sich auf den Feldern Zelte aufgebaut. Raj hatte vor einigen Tagen bereits als Sofortmaßnahme Zelte in das Dorf geschickt.

Auf einem Rundgang durch das Dorf machen wir uns ein Bild der Lage und sprechen mit den Dorfbewohnern. Eine alte Frau und ihre Tochter leben jetzt in einem Bambusverschlag, der mit Stroh und Zeltplane abgedeckt ist.  Gemeinsam mit ihrer Kuh und den Ziegen, die sie retten konnten. Bei ihrem schönen, zweistöckigen Haus nebenan sind Wände und Decken eingefallen und es ist nicht mehr bewohnbar. Die Tochter erzählt: „Normalerweise macht meine Mutter immer ihren Mittagsschlaf – an dem Tag wollte sie noch schnell den Tieren die Essensreste bringen und war gerade aus dem Haus gegangen, als die Erde anfing zu beben und die Mauern hinter ihr zusammenfielen.“
Vor einem anderen eingestürzten Haus stehen mehrere Dorfbewohner und erzählen Raj, wie sie das Beben erlebt haben. Hinter ihnen sieht man in der herausgebrochenen Außenwand die ehemaligen Betten der Familie, nun mit Schutt bedeckt. Auf dem freien Feld haben sie bereits angefangen, aus Holz und Bambus eine kleine Schutzhütte zu bauen.  Raj verspricht den Dorfbewohnern, in einigen Tagen Dachbleche für den Bau von Häusern zu schicken.